Wahrscheinlich im Jahre 1103 unterstellte Bischof Burchard, der Gründer des Klosters St. Alban, das ganze Gebiet von der heutigen St. Alban – Vorstadt bis zum Steg über die Birs, also auch das Gelände, das später den Namen St. Jakob erhielt, der Gerichtshoheit seines Klosters. Ob damals bereits eine Kapelle vorhanden war oder ob eine solche geplant war, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, da in der betreffenden Urkunde kein Wort darüber steht.

Die älteste Kapelle von St. Jakob haben wir uns wohl als bescheidenes Bethaus vorzustellen, in welchem der Reisende vor oder nach der Überquerung des Flusses Gelegenheit hatte, ein Gebet zum heiligen Jakobus, dem Schutzpatron der Reisenden, zu verrichten. Ausser diesem Heiligen war die Kapelle zudem noch der heiligen Barbara, der Patronin gegen Gewitter, sowie dem heiligen Wendelin, dem Beschützer der Hirten, geweiht.

Um 1300 dürfte die Kapelle wohl umgebaut oder vergrössert worden sein. Die Unterhaltspflicht für Kapelle und Kaplan oblag dem benachbarten Leprosorium, dem Siechenhaus. Bei unerwarteten Katastrophen überstieg das dessen finanzielle Möglichkeiten.

Als 1419 ein Hochwasser die Kapelle schwer beschädigte, kam ihr der Erlös aus einem Ablass zu Hilfe. Damals unterstand die Verantwortung für den Wiederaufbau bereits dem städtischen Rat; 1383 hatte nämlich das Kloster St. Alban die weltliche Gerichtshoheit von der St. Alban – Vorstadt bis zur Birsbrücke an die Stadt Basel abgetreten.

Im Jahre 1601 wurde der Westfassadeeine Vorhalle mit Pultdach hinzugefügt. Damals sollen die Innenwände mit Bibelsprüchen geschmückt worden sein.
Grössere Eingriffe erfolgten im Jahre 1700. Sämtliche Fenster wurden erneuert. Der Raum wurde nach Westen erweitert, sodass die Vorhalle nun weit in die Strasse hineinragte. Aus dieser Zeit stammt auch die schlichte Barockkanzel.
Das Jahr 1894 brachte die Katastrophe. In einem barbarischen Akt wurde das mehrfach restaurierte Kirchlein abgebrochen.

Das flachgedeckte Langhaus wurde in alter Breite wieder aufgebaut. An der Stelle des bisherigen Chors entstand ein ungewöhnlich breites Querhaus, dahinter ein Altarhaus unter Wiederverwendung der alten Chorgewölbe und des Triumphbogens.
Die westliche Vorhalle wurde beseitigt.

Am 26. August 1444 richtete die Schlacht zwischen Armagnaken und Eidgenossen erneut grössere Schäden an.
Zwar war nicht, wie man früher geglaubt hatte, die ganze Kapelle zerstört worden. Eingestürzt war die südliche Seitenmauer, weitgehend unbeschädigt blieb der Chor.
Diesmal sprang das in Basel versammelte Konzil in die finanzielle Lücke und gewährte einen Ablass zum Wiederaufbau.

Dem Bildersturm anlässlich der Einführung der Reformation im Februar 1529 fielen die Altäre zum Opfer; die Innenwände wurden nachträglich weiss getüncht.

Eine Überraschung anlässlich des Abbruchs war die Entdeckung der Wandmalereien. Eine gewisse Vorstellung von den Bildinhalten vermitteln Zeichnungen und Aquarelle, die zwei Basler Künstler noch während der Abbrucharbeiten angefertigt hatten.

Die ältesten Malereien fanden sich im Chor; sie sind wohl um 1300 oder bald danach entstanden. Die Themen kreisen um die Legende des heiligen Jakobus. Die Bilder der Längswände stammen teils aus dem 15., teils aus dem Beginn des 16. Jahrhunderts. Es scheint, dass namhafte oberrheinische Meister am Werk waren.

Losung des Tages

Freitag, 29.03.24

Jakob nannte die Stätte, da Gott mit ihm geredet hatte, Bethel, - Haus Gottes.
1. Mose 35,15


Als der Hauptmann und die mit ihm Jesus bewachten das Erdbeben sahen und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!
Matthäus 27,54
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